Nach unserem Sektfrühstück in der Massai Mara im Anschluss an unsere großartige Ballonfahrt, machen wir uns auf den Weg nach Nakuru weiter nördlich gelegen. Zuvor widmen wir unsere Aufmerksamkeit allerdings noch den Maasai und besuchen ein Maasai-Dorf.

Obwohl sie mit 1.2 Mio nur 2 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind sie der wohl bekannteste Volksstamm Kenias. Diese bunt geschmückte Krieger mit roten Gewändern und Speeren gelten schon zu Kolonialzeit als "edle Wilde" - ein stolzes und furchtloses Naturvolk.
Sie leben heute vorrangig im Norden von Tansania und in der Massai Mara in Kenia. Durch das Dorf werden wir von einem jungen Maasai Krieger geführt, der in perfektem Englisch uns viel über die Lebensweise seines Volkes und auch über den Spagat zwischen Moderne und Tradition erzählt. Er selbst ist aducated, also gebildet - hat Schule und Studium absolviert. Ist deshalb auch mit 25 noch unverheiratet und möchte auch anders als es Tradition ist, nicht möglichst viele Frauen heiraten, sondern eine oder maximal zwei.


Maasai leben heute noch immer als Gemeinschaft in Hütten, aber auch hier ist die Variante aus Lehm-und Kuhdung nicht selten der aus Wellblechpappe gewichen. Die jungen Männer werden noch zu Kriegern ausgebildet, töten aber als Abschlussprüfung heute keine Löwen oder andere Tiere mehr. Sie arbeiten heute oft als Security Männer von Hotels statt Viehherden zu hüten. Die Kinder gehen zur Schule und lernen Englisch und Suaheli, und auch Smartphones gehören heute zumindest für die junge Generation zum Maasai Leben dazu. Bildung und Technik greifen immer nachhaltig in traditionelle Lebensweisen der Völker ein und verändern diese - aus Gründen der Evolution vielleicht auch erforderlich und auch Voraussetzung für eine bessere Zukunft der Gemeinschaft. Ein Zwiespalt zwischen Fortschritt und Folklore, der nicht einfach zu meistern ist.
Big Five - Check?
Am Dienstagabend erreichen wir das Naturreservat Nakuru. Es ist mit 188 km² im Vergleich zur Massai Mara ein eher kleinerer Nationalpark. Klein aber oho! Denn hier leben noch ca. 30 Nashörner, in der Massei Mara nur 50 auf 1500 km². Also für uns gute Aussichten, endlich die Big Five zu vervollständigen - Nashörner gebt uns bitte also eine Audienz.
Früh morgens am Mittwoch starten wir auf unsere Pirschfahrt durch den Nakuru Nationalpark und ich verrate schon so viel: wie werden nicht enttäuscht. Die Vegetation und Landschaft des Parks ist eher waldig, mit hohem Gras und vielen Büschen. Wunderschön, aber für Tiersichtungen eher schwierig, wenn man mal von den alles überragenden Giraffen absieht. Aber wir sind wohl alle artig gewesen und viele Nashörner zeigen sich uns - zum Teil nur weniger Meter von uns entfernt. Ein Traum - beeindruckende und faszinierende Tiere.



Es gibt sogar beide afrikanische Nashorn Arten in Nakuru. Das schwarze und weiße Nashorn. Beiden unterscheiden sich nicht nur in der Farbe sondern auch in der Art wie sie Nahrung aufnehmen. Während das weiße, auch Breitmaulnashorn genannt, wie ein Staubsauger über die Boden fegt und Gras frist, hält das schwarze Spitzmaulnashorn seinen Kopf auf die Suche nach Blättern, Zweigen und Baumrinde oben.


Oben - Schwarzes Nashorn oder Spitzmaulnashorn
Unten: - Weißes Nashorn oder Breitmaulnashorn
Besuch im Nichtschwimmerbecken
Nur wenige Fahrstunden von Nakuru entfernt wartet schon das nächste Highlight auf uns - der See Naivasha. Er liegt auf 1900 m Höhe und ist mit 139 km² der zweitgrößte Süßwassersee Kenias. Ein Paradies für alle Vogelliebhaber, es gibt hier knapp 400 Arten.
Hier leben aber auch meine geblieben Nilpferde, die Hippos. Sie sind rein von der Körperstatur das lebende Beispiel dafür, dass man mit nur Gras und Salat essen und langen Spaziergängen bzw. Aqua-Gymnastik nicht das Körpergewicht reduzieren kann. 🤪

Hippos können übrigens nicht schwimmen. Sie stehen, laufen oder hüfen nur auf dem Grund des Gewässers, daher halten sie sich auch stehts in Ufernähe quasi im Nichtscheimmerbecken auf. Sie sind allerdings richtige "Warmduscher", kaltes Wasser mögen sie gar nicht, dann liegen sie lieber in der Sonne auf dem Festland.
Übrigens: Ihre nächsten lebenden Verwandten sind tatsächlich Schweine, Wale und Delphine. Hättet Ihr das gewusst? - ich auch nicht nicht.
Von unseren Boot aus können wir diese wundervollen Tiere beobachten. Tagsüber sehen wir sie faul und fast regungslos sich in der Sonne an Land wärmen. Auf unserer Extra-Tour zum Sonnenuntergang sehen wir sie im Wasser aggieren und zu Abend essen. Wir alle sind vom sicheren Boot aus in sie verliebt.🧡



Tatsächlich töten Flusspferde in Afrika mehr Menschen als jedes andere Tier. Dies geschieht normalerweise in ungeschützten Gebieten, wo Menschen zu Flüssen kommen, um Wasser zu holen oder Wäsche zu waschen. Diese ahnungslosen Menschen geraten oft zwischen ein Flusspferd und sein Kalb oder die Wasserquelle des Flusspferds, was dazu führt, dass diese riesigen Säugetiere aggressiv werden und angreifen. Trotzdem sind sie einfach meine Lieblingstiere.
Dieser Tagebucheintrag ist lang geworden, aber nützt ja nix. 😉 Ich möchte Euch nichts von dieser wundervollen Abenteuerreise vorenthalten.
Bis bald,
Eure Katha
Klugscheißerwissen

Na woran erinnern Euch die Früchte dieses Baumes? Genau an Leberwürste, und so wird er auch genannt: Leberwurstbaum.
Seine Blätter und junge Früchte werden besonders gern von Giraffen verspeist, der größte Leberwurstfrucht-abnehmer ist das jedoch das Nilpferd. Die Früchte werden bis zu 50 cm lang und bis zu 10 kg schwer. Die faserige dicke Schicht bis zum Fruchtfleisch und den Kernen kann nur mit gutem Zahnbestand überwunden werden. Wenn sie reif sind, fallen sie von den Bäumen auf den Boden und sind so auch erreichbar für die Schwergewichte.
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