Im Juni/Juli ist eine ganz besondere Zeit in der Masai Mara, denn es wandern riesige Herden von Gnus, Zebras, Büffel und Antilopen -fast 2 Millionen Tiere - von der nördlichen Serengeti in Tansania in die Masai Mara nach Kenia. Sie nehmen den 600km langen Treck auf sich, um in der fortgeschritten Trockenzeit genug frisches Gras zu finden.
Auf ihrem Weg müssen sie den teils reißenden Fluss Mara mit Krokodilen und Nilpferden als Fressfeinde und steile Ufer überqueren. Es sterben jedes Jahr dabei Tausende von Tieren. Was grausam sein mag, bildet aber einen wichtigen Teil der Nahrungskette. Auch wenn die Zahlen der Tiere zurückgegangen sind, ist diese wohl noch immer die größte Wanderung der Welt. Daher wird sie auch oft als "8.Weltwunder" bezeichnet
Ich bin zu diesem Naturschauspiel hier in der Masai Mara und darf es erleben. Kein Bild und kein Video kann einfangen, wie faszinierend das ist. Die Glasflächen sind übersät mit Tieren, riesige Herden ziehen gemeinsam über das Land. Großartig ist noch keine angemesse Superlative dafür.
River Crossing
Die spektakuläre Überquerung des Mara Flusslaufes von den Tierherden sehen wir leider nicht. Die Migration ist zwar erst vor einigen wenigen Tagen gestartet und dauert eigentlich mehrere Wochen, aber dieses Jahr haben die Herden es wohl sehr eilig und die Migration ist schon sehr weit vorangeschritten. Da braucht es etwas Glück, dass sich Herden von Gnus und Zebras am Flusslauf versammeln, den Platz als sicher einstufen und auch loslaufen - vor allem genau dort, wo man sich gerade befindet. Gestern schien es kurz so, als ob es mit Geduld und Durchhaltevermögen klappen könnte, aber am Ende ist die Herde wieder umgedreht und hat das Flussüberqueren wohl auf einen anderen Tag verschoben - auch weil es ein paar idiotische Guides gab, die die Tiere immer wieder gestört haben. Das hat uns besonders geärgert, denn wir in der Gruppe sind uns einig, dass Tierbegegnungen immer mit einem hohen Maß an Respekt und Abstand passieren sollten.
Die Tatsache, dass die Wanderung schon weit fortgeschritten ist, bedeutet positiv betrachtet auch, dass bereits viele Tiere in der Masai Mara sind und das ist atemberaubend schön.
Erotische Tiergeschichten
Auch heute ist der Tag wieder picke packe voll mit wundervollen Tierbegegnungen - eine der ganz besonderen Art: Das Löwenpärchen auf dem Bild unten hat gerade Honey Moon, sie bleiben also für 3-4 Tage zusammen und paaren sich. Sein Blick sagt alles, ihrer auch. Den Paarungsakt der beiden bekommen wir noch live dargeboten - ich sage nur, er war kurz, kraftvoll und laut.🙈 Löwen setzen hier klar auf Quantität und paaren sich bis zu 45 mal am Tag, also in etwa alle 15min. Okay, damit lass ich Euch jetzt mal alleine. 🤣






Wenn Träume wahr werden
Reisen ist kein Urlaub. Die letzten Tage habe ich im Schnitt 5 Stunden pro Nacht geschlafen.Ich bin völlig unterschlafen, aber randvoll mit Glückshormonen. Und das heutige Erlebnis füllt noch mal richtig auf! Wir machen uns um 4:30 Uhr erneut auf in die Masai Mara. Diesmal wechseln wir das Gefährt und schauen uns die Sache mal von oben an. Ein langersehnter Traum geht in Erfüllung, ich fliege Heißluftballon und das auch noch in der Masai Mara.
Was für ein Erlebnis. Ich bin beseelt, glücklich und dankbar, dass ich das alles erleben darf.
Und mit diesen schönen Gefühl gehe ich jetzt schlafen.
Bis bald, Eure Katha
Klugscheißerwissen
Zebras sind wunderschön anzusehen. Sie haben zwischen 30 und 80 Streifen. Ihre Fellzeichnung ist wie bei uns ein einzigartiger Fingerabdruck. Aber diese Streifen haben auch noch andere Funktionen:
1. Auf einem gestreiften Zebra kann eine Tsetsefliege nur schwer landen. Wegen ihrer Facettenaugen haben sie mit den Streifen ein echtes Problem. Und das ist wirklich Glück fürs Zebra: Es bleibt so nämlich von den Stichen der Tsetsefliege verschont und damit auch von der Nagana-Seuche.
2. Stehen die Zebras dicht zusammen, ist es für Löwen und andere Raubtiere oft schwierig, die einzelnen Tiere zu erkennen. Wo ein Zebra aufhört und das andere anfängt, ist kaum auszumachen. Die Streifen scheinen also auch als Tarnung zu dienen.

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