Aus meinem angekündigten Strand/-Pooltag am Freitag wird dann leider doch nix, das Wetter kam dazwischen. Regen und Gewitter sind ab mittags Programm, das kann aber meiner guten Urlaubslaune nichts anhaben. Denn, nach Regen kommt auch wieder Sonne.
Und so war es auch am nächsten Tag. Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir Hua Hin und fahren in de Kuri Buri Nationalpark, der etwa 85 km südlich liegt. Heute steht etwas ganz nach meinem Geschmack an: Safari im Dschungel. Wir nehmen also Platz auf einem Pick-up, also der umgebauten Ladenfläche, und fahren durch Wälder und offene Graslandschaften am Fuße des Tenasserim-Gebirges, der natürlichen Grenze zwischen Thailand und Myanmar.
Wilde Elefanten und der nasse Fluch von oben
Im Nationalpark leben ca. 300 wilde Elefanten auf knapp 1.000 km² Schutzfläche an der engsten Stelle von Thailand. Myanmar breitet sich an dieser Stelle der Landzunge wie eine Beule so weit in Richtung Golf von Thailand aus, dass Thailand dort nur 15 km breit ist.
Die gute Nachricht ist, einige Elefanten geben uns eine Audienz. Die schlechte, das Wetter kommt wieder dazwischen. Nach kurzer Safari kehren wir nass bis auf die Unterhose zum Parkeingang zurück. Es regnet so fürchterlich doll, dass wir abbrechen müssen. Wirklich schade, und auch ein bisschen enttäuschend. Ihr wisst ja, wie sehr ich Tierbeobachtungen liebe. Aber positiv gesehen, wäre "patschnass und keine Dickhäuter" die noch schlechtere Option gewesen. Also, happy me! 😉
Konflikt zwischen Tierschutz und Ackerbau
Durch die Ausbreitung der Landwirtschaft wurde der Lebensraum der Elefanten in dieser Region einst stark dezimiert. In den 1980er ist das Gebiet eine der größten Ananasplantagen Thailands. Wo also die Tiere früher ungehindert umherstreifen konnten, befinden sich heute Siedlungen und Farmland. Das führt zu erschwerten Bedingungen für ein Zusammenleben. Errichtete Zäune beeindrucken 4 Tonnen schwere Elefanten nicht. So verlieren die Farmer immer häufiger ihre Ernte und erleiden wirtschaftliche Schäden. Sie wehren sich und greifen zur Waffe – nicht selten mit Todesfolge.
Der ehemalige 2016 verstorbene König, also der Vater des heutigen Monarchen, ergreift die Initiative. Er gibt einen Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an die Elefanten zurück und stellt Salz-und Lecksteine auf. 1999 erlärt man den Kuri Buri zum Nationalpark. Die lokale Gemeinde wird als Guides und Fahrer für Touristen einbezogen, was eine zusätzliche Einnahme für die Geneinde bringt. Elefanten werden nun nicht mehr als Plage angesehen und es gibt immer weniger Konflikte. Win-Win!
Heute nutzt man die bereits in Afrika erfolgreich eingesetzten Bienenstockzäune, um die Elefanten friedlich vom Farmland fernzuhalten. Elefanten meiden Bienen aus Angst vor Stichen vor allem in den empfindlichen Bereichen wie Augen und Rüssel. Als Nebeneffekt wird mit dieser natürlichen Grenze für die Gemeinde Honig produziert. Kommt ein Elefant dem Acker doch mal näher als gedacht, wird er traurig wieder kehrt machen, denn die Bauern pflanzen nun vermehrt das an, was Elefanten nicht mögen z.B.Chili, Knoblauch, Zitronengras, Ingwer, Kaffir-Limette, Zwiebel und Koriander. Kein leckeres Buffet, keine Zerstörung. Clever!
Khao Sok Nationalpark
Am Sonntag fahren wir weiter gen Süden. Unser Ziel ist der Khao Sok Nationalpark, in dem wir die nächsten 2 Tage auf Entdeckertour gehen. Ich freue mich sehr auf den Regenwald - also viel, viel Natur.
Ein gelungener Start ist heute eine Bambusfloßfahrt auf dem Sok-Fluss. Die Sonne scheint, die Füße sind im kühlen Flusswasser und wir gleiten langsam vorbei an Kalksteinklippen und üppigem Dschungel! Oh ja, ich bin glücklich und genieße die Regenwaldgeräusche. Zwischendurch machen wir halt und bekommen von unseren Guides einen Kaffee kredenzt. Das Wasser dafür wird in Zuckerohren auf offenen Feuer erhitzt. Ich könnte jetzt behaupten, die Kaffeebohnen wurden auch vor Ort geröstet und zermahlen, aber nein...es war dann doch nur ein Tütchen löslicher Nestlé Kaffee.🤣
Klein Amazonas
Heute wartet ein Highlight im Khao Sok Nationalpark auf uns: der Cheow Lan See - ein Stausee, der 1987 künstlich erschaffen wurde, um ein Wasserkraftwerk zu beherben. Er ist mit 162 km² doppelt so groß wie der Chiemsee. Obwohl künstlich erschaffen, ist der See eines der spektakulärsten Naturziele Südthailands. Denn, immitten des Sees türmen willkürlich platziert scheinende, von sattgrünen Dschungelpflanzen bewachsene Felsen empor. Khao Sam Kloe nennen sich diese Kalksteinfelsen.
Es ist kein Wunder, dass dieser See oft als Thailands verstecktes Paradies bezeichnet wird oder auch "little Amazonas" genannt wird. Heute ist der Wettergott wieder knädig mit uns und wir können vom Boot aus dieses Naturschauspiel bei tollem Wetter erleben.
Was für eine großartige und wundervolle Natur. Der Regenwald an den Kalksteinfelsen ist einfach gigantisch schön. Nach einen leckeren Mittagsessen auf einem schwimmenden Restaurant geht es für uns zurück ins Hotel. Wir werden diesen tollen Tag später noch mit einen guten thailändischen Essen und einem Kaltgetränk gebührend ausklingen lassen.
Bis bald,
Eure Katha
Klugscheißerwissen
Thailand ist der größte Produzent und Exporteur von Durian, einer exotischen Frucht, die von vielen Thais als Delikatesse geschätzt wird. Sie wird auch "Stinkfrucht" oder "Kotzfrucht" bezeichnet und das zu Recht. Schwefelhaltige Verbindungen in der Frucht verursachen einen beißenden, unangenehmen Geruch. Der ist so intensiv, dass die Mitnahme dieser Frucht in öffenliche Gebäude, Hotels und sogar öffentlichen Verkehrsmitteln hier in Thailand strengsten verboten ist. Es gibt sogar Verbotsschilder. 🤣
Bevor Ihr fragt, ja ich habe Durian schon auf einer meiner anderen Asienreisen probiert. Mit Nase zuhalten geht es, geschmacklich war sie nicht so schlimm wie erwartet. Allerdings teile ich die Leidenschaft der Thais für diese Frucht nicht, die im übrigen hier auch wie eine Delikatesse bezahlt werden muss, also recht teuer ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln.
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